Samstag, 29. Dezember 2012

/ Hennaliebe/

Gestern war endlich wieder Färbtag! Das letzte Mal war schon 2 Monate her.
Frisch gefärbte Henna-Haare sind so schön! Sie glänzen wie Kupfer, sind weich und kräftig. Wenn es nicht so viel Aufwand wäre würde ich es gern öfter machen.
Im Moment benutze ich das Henna von Dragonspice, dort habe ich 1kg bestellt, nachdem ich zuvor nur 200g bestellt hatte und mit der Qualität zufrieden war. Leider ist die Qualität von dem 1kg Beutel deutlich schlechter. Es enthält sehr viel Spreu, lässt sich schlecht verrühren und ausspülen.
Ich habe auch schon das Henna von Sante, Khadi und Henné ausprobiert, aber bei allen war ich unzufrieden mir dem Farbergebnis und dem starken ausbluten der Farbe, deshalb benutze ich nur noch reines, möglichst erntefrisches Henna.
Dieses Mal habe ich das Henna zum 2. Mal kalt und sauer angerührt. Bisher habe ich alles Mögliche ausprobiert: mit heißem Wasser, mit heißem Schwarztee, mit heißem Rotwein. Einmal habe ich Kokosmilch dazu gerührt um die Konzistenz zu verbessern, was aber das Farbergebnis unheimlich verschlechtert hat. Fetthaltige Zutaten sollte man grundsätzlich vermeiden, also auch Milch und Conitioner.
Ob es einen Unterschied macht kalt & sauer oder mit heißem Wasser anzurühren habe ich leider noch nicht rausgefunden. Das nächste mal werde ich mit Wasser anrühren und das Ergebnis hier berichten.

/ Vorbereitung der Haare /

Die Haare sollten grundsätzlich nicht mit silikonhaltigen Mitteln gepflegt werden, da diese sich wie ein Film um die Haare legen und diese austrocknen. Was die Haare bei diesen Mitteln so glänzend macht ist einzig und allein das Silikon.
Wer trotzdem auf solche Produkte nicht verzickten kann sollte sie zumindest ein paar Haarwäschen vor dem Färben nicht benutzen, da sonst das Henna vom Haar nicht aufgenommen werden kann.
Ich benutze ein Naturkosmetikshampoo von Urtekram mit Lavaerde und Henna.
Direkt vor dem Färben sollte das Haar sauber und fettfrei sein, also vorher waschen, aber trocknen lassen bevor das Henna aufgetragen wird. Sonst läuft die ganze Pampe aus dem Haar.

/ Vorbereitung des Hennas /

Bei der kalt & sauer Methode wird das Henna mindestens 24h vorher mit Zitronensaft vermischt bis es die Konsistenz von Quark hat.
Die Mischung wird dann mir Frischhaltefolie abgedeckt, und zwar direkt auf die Pampe, damit kein Sauerstoff dran kommt. Dann lässt man sie bis zum Färben an einem warmen Ort stehen. Die Anhänger dieser Methode sind der Meinung, dass so die Fermentation des Farbstoffes besser geschehen kann.
Da die Haare auf Säure sehr gut reagieren (ich spüle meine Haare nach dem Waschen mit Essig, was sie unglaublich glänzend macht) wird zum Anrühren Zitronensaft verwendet.
Am Färbtag wird noch etwas Zitronensaft eingerührt, bis die Masse die Konzistenz von Joghurt hat.
Bei sehr feinem Henna ohne Spreu funktioniert das sehr gut, meines wurde dieses mal ziemlich bröselig.
Damit sich das Henna besser auftragen lässt, stelle ich die Schüssel auf einen mit heißem Wasser gefüllten Topf. So wird es nicht so schnell trocken.

Das Gelbe ist Kurkuma, in der Hoffnung, dass es das Orange fördert





Zum 2. Mal hat mir mein Mann die Pampe aufgetragen (ich kann mich glücklich schätzen, das ist nämlich keine angenehme Aufgabe!). Dieses Mal haben wir nur die Ansätze gefärbt.
Er beginnt im Nacken und arbeitet sich dann bis zur Stirn vor. Das muss relativ schnell gehen, da die Masse nicht trocknen darf, was aber zum Beispiel an den Schläfen recht schnell passiert.
Wenn alles verarbeitet ist trage ich mit einem Wattestäbchen noch ezwas Henna auf die Augenbrauen auf. Die sind leider relativ dunkel und nehmen deshalb kaum Farbe an, aber die feinen, hellen Häärchen werden rot und dadurch wirken die Brauen insgesamt heller und rötlicher.
Um alles warmzuhalten wickle ich Frischhaltefolie fest um den Kopf, auch über Ohren (damit die Schläfen nicht trocknen) und über die Augenbrauen. Dann kommen eine Wollmütze und ein Handtuch drüber.
Nach 3-4h wasche ich das Henna nur mit Wasser aus. Erst 24h später wasche ich nochmal mit Shampoo, da das Henna noch nachdunkelt.

Das Ergebnis ist ok, es wird noch etwas dunkler werden. Eigentlich hätte ich gern, dass dieser orange Kupferton bleibt, aber das geht leider nicht. Am liebsten hätte ich Haare wie Merida, aber da meine Ausgangsfarbe Mittelbraun ist, wird mein Rot relativ dunkel und leuchtet nur im Sonnenlicht Orange.

Hier ist das Ergebnis

bei Sonnenschein


bei normalem Tageslicht

hier sehen Augenbrauen und Haare fast gleich aus. Aber das kommt nur vom Licht

Die Brauen sind wie immer recht dunkel
bei Kunstlicht
Mit dem Rest aus der Schüssel habe ich versucht ein Mehndi zu machen, aber wie schon erwähnt war das Henna sehr grob und damit absolut ungeeignet.
Auch der Farbton auf der Haut ist nicht schön. Bei wirklich gutem Henna sollte dieser kräftiger und roter sein. Mit Bolognese-Soße hätte ich wahrscheinlich das gleiche Ergebnis erziehlt.



Ich überlege, ob ich das Henna mal hier bestellen soll: Henna und mehr. Was mich bisher davon abhält: es ist relativ teuer, auch wegen der Versandkosten. Dafür ist es frisch und angeblich sehr fein gesiebt, da man es auch für Tattoos benutzen kann. Die Bilder sehen jedenfalls vielversprechend aus.
Falls ich es kaufe, werde ich nächsten Monat hier berichten, ob es hält was es verspricht und ob das Farbergebnis besser ist als bei anderen.

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